Vito hat’s nicht leicht. Er lebt auf seinem kleinen Hof in der Basilikata und baut altes, selbstgezüchtetes Getreide an. Wir haben ihn als einzigen weißen Jünger des schwarzen Jesus in Milo Raus Film „Das Neue Evangelium“ kennengelernt. Vito gehört seitdem zum inneren Kreis von NoCap, unsererem Unterstützungsprojekt für faire Tomatenprodukte.
Nach zwei Trockenjahren mit Missernten musste er erneut in Nordfrankreich als Saisonarbeiter in den Weinbergen arbeiten, um Geld für seine Familie zu verdienen. Weil seine selbstgezüchteten alten Getreidesorten aber nicht EU-zertifiziert sind, wurde ihm verboten, seine Timilia-Pasta zu vertreiben. Im letzten Herbst hatte er wenigstens eine geringe Olivenölernte. Nun hat er uns in seiner Not gefragt, ob wir wieder sein Olivenöl bei uns verkaufen können, weil er das hochwertige Öl in seiner Umgebung wegen der umgreifenden Armut nicht mehr los wird. Die Menschen müssen zunehmend Billigöl verwenden. Das wertvolle, kaltgepresste Olivenöl ist für viele unerschwinglich. Selbstverständlich haben wir sofort zugesagt.

Vito zeigt uns sein Timilia-Mehl

2022 haben wir bei Vito’s Olivenernte geholfen
Bei unserer letzten Gruppenreise zu den NoCap-Projekten in der Faschingswoche haben wir dann die Kanister eingeladen. Nach unserer Heimkehr waren zwei davon schnell vergeben. Jetzt stehen noch sechs der 5-Liter Kanister in unserem Lager. Die bieten wir unseren Kunden jetzt exklusiv an.
Es ist nicht irgendein Öl, sondern feines Olivenöl mit einer Geschichte über Menschen!
Der 5-Liter Kanister kaltgepresstes Olivenöl von Vito kann bei uns für 95€ – so lange der Vorrat reicht -erstanden werden. Der Erlös kommt zu hundert Prozent Vito zugute.
Was uns diese Geschichte wieder deutlich vor Augen führt: Der Klimawandel hat in Europa bereits sichtbare und gravierende Auswirkungen. Der europäische Süden leidet kontinuierlich zunehmend unter Versteppung, Verwüstung und Wassermangel. Viele kleine Bauern in Kalabrien und Basilikata resignieren, geben ihre Landwirtschaft und ihren Gartenbau auf, wandern in den „noch normalen“ Norden und suchen prekäre Arbeit in Mailand, Turin oder Verona. Wir verlieren Stück für Stück unsere Lebensgrundlagen. Und es gibt eine zunehmende innereuropäische Migration in einem Ausmaß die die Migration aus Afrika bei Weitem übersteigt. Die einzige Möglichkeit dagegenzuhalten, ist ein nachhaltiger Lebensstil eines Jeden Einzelnen. Nachhaltigkeit ist keine modische Worthülse sondern eine Überlebensstrategie für die ganze Menschheit.