Flüchtlingsströme – meist von uns selbst verursacht
Sie sind vielfach Folge falscher Entwicklungspolitik und unseres „unfairen“ Konsums und Lebensstils.
Erst wenn ganz viele Menschen nur noch fair gehandelte Produkte kaufen, gelingt es uns gemeinsam einige der größten Ursachen der Flüchtlingsströme – kein Auskommen mehr im eigenen Land / vertrieben von ihrem Land / keine Möglichkeit mehr sich selbst zu ernähren – eindämmen und diese effektiv zu reduzieren.
Zeigen wir ausbeuterischen Konzernen, den Supermärkten mit ihren zerstörerischen Dumpingpreisen (von denen kein Erzeuger leben kann), Banken und Rüstungsindustrie, dass wir das nicht länger unterstützen.
Ich bin Konsument – ich fairändere die Welt.
Erst wenn wir faire Preise zahlen, die den Erzeugern – ob Landwirten in Deutschland oder in der dritten Welt – einen ausreichenden Lebensunterhalt garantieren und ihren Kindern einen Schulbesuch ermöglichen, statt arbeiten zu müssen – werden Menschen in aller Welt wieder in ihrer Heimat bleiben und auch von dem leben können, was sie erzeugen.
Beispiel Kolumbien / Paraguay:
beide Länder müssen bereits über 70 % seiner Nahrungsmittel für teures Geld importieren , weil das Ackerland von Großkonzernen für den Export den Kleinbauern oft widerrechtlich weggenommen wird. Armut und Hunger steigen, ebenso die Zahlen der Landlosen in den Slums, die mit Waffengewalt von ihrem Land vertrieben werden.
Afrika hat 53 Staaten und muss in normalen Zeiten bereits für 24 Milliarden Dollar Nahrungsmittel importieren, um seine Bevölkerung am Leben zu erhalten. Grund: Sie haben keinen Zugriff mehr auf ihr Land vor Ort zur Selbstversorgung. Das Land wird von ausländischen Investoren aufgekauft und für den Export von Nahrungs- und Futtermitteln nach Europa genutzt (Blumen, Ananas, Palmöl, Kaffee, Kakao, Bodenschätze etc.). Aufgrund der Korruption ist Land in großem Stil billigst zu haben und selbst Landtitel der Einheimischen können gegen Waffengewalt von Milizen, Militär und Polizei nichts ausrichten.
Es geht es nicht darum, den Armen mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen!
Die Not in Afrika, Südamerika und Südostasien hat ihre Ursache oft bei uns, in der reichen Welt. Die Sklaverei ist offiziell abgeschafft, der Kolonialismus vorbei, aber die Ausbeutung treibt weiterhin Blüten. Der Ressourcen-Reichtum Afrikas verschärft die prekäre Lage nur noch. Mehr und mehr fruchtbares Ackerland gerät in die Hände von Investoren, es nährt nicht die Hungrigen, sondern vergrößert den Reichtum der Großgrundbesitzer, der Banken, der reichen Ausländer und der mächtigen Konzerne. Privatarmeen sorgen mit Gewalt, Unterdrückung und Versklavung für pünktliche Lieferung in den Westen aber auch nach China. So sind die Nöte der Menschen Afrikas seit 1973 immer größer statt kleiner geworden, obwohl wir (die reichen Länder) uns Jahr für Jahr mehr und mehr aus Afrika herausholen.“ (Heini Staudinger, GEA im Brennstoff Nr. 48)
Saudische Scheichs bauen in Äthiopien auf gepachtetem Land (1 Dollar Jahrespacht pro Hektar) Gemüse für den Export nach Skandinavien oder Arabien an. Die Einheimischen werden von ihrem Ackerland mit Gewalt vertrieben – das Trinkwasser vom Victoriasee in Kenia wird für den Anbau der Blumen dort für den Export nach Deutschland gebraucht. Die Einheimischen müssen Wasser teuer in der (importierten) Plastikflasche kaufen, weil für sie kein genießbares Wasser mehr bleibt. Das Dilemma hat auch schon Europa erreicht.
Europäische Verbraucher akzeptieren leider nur „Billig“
In Almeria/Spanien ist für die Einheimischen sauberes, aber unbezahlbares Wasser ebenfalls nur noch im Supermarkt zu kaufen, weil dort illegale Füchtlinge aus Afrika zu Dumpingpreisen Gemüse für Europa produzieren. Das ehemalige Trinkwasser aus der Sierra Nevada versickert und verdunstet in den irrsinnigen Gewächshauslandschaften Andalusiens. Spanien hat u.a. deswegen die höchste Jugendarbeitslosigkeit Europas, weil ihre Mindestlöhne in der Landwirtschaft die Gemüsepreise in den Supermärkten steigen liesse.Unser Einkauf im Discounter ist direkt für die Arbeitslosigkeit in Spanien und Sizilien verantwortlich. Traditionelle Märkte, wei der Zitronen- und Orangenanbau in Sizilien brechen mit allen sozialen Folgen zusammen, weil weltmarktbeherrschende Konzerne wie Coca Cola und Pepsi in Brasilien viel billiger einkaufen als in Südeuropa.
Unsere Entwicklungshilfe ist eine Farce
Afrika bekommt nur 30 Milliarden Dollar an Hilfszahlungen von reichen Staaten. Aber Afrika zahlt oder verliert:
- – 21 Milliarden Dollar für Schuldendienst / verantwortungslose Kredite (Verdiener: unsere Banken)
- – 46,3 Milliarden Gewinn gemacht von mulitnationalen Konzernen
- – 3 Milliarden für Überweisungsgebühren aller Art
- – 17 Milliarden Dollar für illegale Abholzungen
- – 35,3 Milliarden Dollar durch Steuerflucht, erleichtert durch Steuerparadiese
- – 6 Milliarden Dollar für Fachkräfte in Medizin und anderen Fachbereichen
- – 36,6 Milliarden für Schäden durch Klimawandel
- – 25,4 Milliarden für Kredite von anderen Staaten
- – 1,3 Milliarden für illegalen Fischfang
Afrika zahlt oder verliert pro Jahr 192 Milliarden Dollar. (Heini Staudinger, Gea im Brennstoff Nr. 48)
Afrika wäre eigentlich ein reiches Land, wenn das Geld im Kontinent bliebe und nicht nach Europa, China und anderswo fließen würde…
Fairer Handel verhindert Ausbeutung, Sklaverei, Landraub, Vernichtung und Verschwendung von Ressourcen, Umweltzerstörung, Klimawandel
Fairer Handel ermöglicht Arbeit, Löhne, Selbstversorgung, medizinische Versorgung, Schulbildung, nachhaltige Wirtschaft
Ausbeutung sichtbar machen!