NO OTHER LAND
„No Other Land“ ist ein außergewöhnliches filmisches Meisterwerk, das sich dem komplexen und schmerzhaften Thema der Besetzung Palästinas widmet. Mit einer beeindruckenden Balance zwischen emotionaler Tiefe und sachlicher Präzision gelingt es dem israelischen Regisseur und dem palästinensischen Aktivisten, eine Perspektivenvielfalt zu präsentieren, die selten so eindrucksvoll auf der Leinwand eingefangen wird.
Der Film kombiniert atemberaubende Bilder mit einer fairen und respektvollen Darstellung beider Seiten des Konflikts. Ohne zu beschönigen oder zu polarisieren, schafft er es, sowohl die menschliche Tragödie als auch die politischen Hintergründe greifbar zu machen. Jede Szene ist durchdrungen von einer tiefen Empathie, die berührt und zum Nachdenken anregt.
„No Other Land“ ist nicht nur ein Film, sondern eine dringende Einladung zum Dialog und ein Aufruf, die Perspektiven der Betroffenen zu verstehen. Es sollte zur Pflicht werden, diesen Film zu sehen, um die Komplexität des Nahostkonflikts in seiner ganzen Tiefe zu begreifen. Ein beeindruckendes Werk, das lange nachhallt.
Basel Adra, ein junger palästinensischer Aktivist aus Masafer Yatta im Westjordanland, kämpft seit seiner Kindheit gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelische Besatzung. Er dokumentiert die schrittweise Auslöschung der Dörfer seiner Heimatregion, wo SoldatInnen im Auftrag der israelischen Regierung nach und nach Häuser abreißen und ihre BewohnerInnen vertreiben. Irgendwann begegnet er Yuval, einem israelischen Journalisten, der ihn in seinen Bemühungen unterstützt. Eine unwahrscheinliche Allianz entsteht. Die Beziehung der beiden wird durch die enorme Ungleichheit zwischen ihnen zusätzlich belastet: Basel lebt unter militärischer Besatzung, Yuval frei und ohne Einschränkungen.
Der Film eines palästinensisch-israelischen Kollektivs vierer junger AktivistInnen entstand als Akt des kreativen Widerstands auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit. Umstrittener Gewinner der Berlinale 2024. OSCAR Bester Dokumentarfilm 2025
Anschließend Filmgespräch mit Christiane Lüst.